Sport

Einradfahren ist eine vielseitige und sehr gesunde Sportart.
Erfahren Sie mehr über das Einradfahren und den Sport.

Disziplinen

  • Trial

    Trial kommt aus dem Englischen und heißt Versuch, Probe, Experiment. Einrad-Trial heißt, mit dem Einrad alle Hindernisse zu überwinden, die sich einem „in den Weg stellen“. Jeder Stein, jede Stufe, jede Hürde wird zur Herausforderung. Es können Hindernisse wie Steine, Paletten, Balken, Pneus, grosse Kabelrollen etc. sein. Im Wettkampf geht es darum, so viele verschiedene Sektionen (Lines) zu überwinden wie möglich. Jedoch hat man nur eine gewisse Zeit dafür zur Verfügung und man darf mit dem Fuss den Boden nicht berühren, ansonsten ist der Versuch ungültig.
    Für jede bezwungene Line gibt’s einen Punkt.
    Wer am Schluss am meisten Punkte erreicht hat, ist Sieger.

  • Hockey

    Einradhockey spielt man mit 20“ Einräder in einer Turnhalle. Der Spieler ist mit einem Eishockeyschläger ausgerüstet. Es wird mit einem Tennisball auf Unihockeygoals gespielt. Die Einräder sind mit weissen oder farbigen Pneus ausgerüstet, um „Striche“ auf dem Hallenboden zu vermeiden. Eine Mannschaft besteht aus vier Feldspielern und einem Goalie. Der Goalie sitzt auch auf einem Einrad und darf sich nicht am Goal halten. Die Regeln sind ähnlich wie im Unihockey.

  • Street Flat

    Street und Flat ist eine Mischung zwischen Trial und Freestyle. Hier versucht man möglichst komplizierte Tricks am Boden zu machen (Drehungen, Aufstiege etc.). Es werden nur kleine Hindernisse eingebaut.

  • Basket

    Im Einradbasketball spielt man mit fünf Feldspielern. Die Regeln sind fast wie im Basketball. Für diese Disziplin nimmt man meistens 24“ Einräder, da man auf diesen Rädern höher sitzt.

  • Downhill

    Im Einraddownhill ist das Ziel, möglichst schnell einen schmalen, steilen Wanderweg (Trail) hinunterzufahren. Diese Räder (24“) sind mit sehr dicken Pneus und Bremsen ausgerüstet. Um Unfälle zu vermeiden, wird eine Schutzausrüstung getragen. Zu vergleichen ist diese Disziplin mit Bikedownhill.

  • Weitsprung

    Im Weitsprung ist das Ziel, möglichst weit zu springen ohne zu stürzen. Man kann es mit Anlauf oder aus dem Stand machen. Wichtig dabei ist aber, dass man vor und nach dem Sprung in einer bestimmten Zone auf dem Einrad sitzend hinein- und hinausfahren kann. Zwischen den seitlichen Messlatten sind zwei Schnüre beim Start und bei der anvisierten Weite mit einem Glöckchen ca. 3cm über Boden gespannt. Wenn man nun beim Absprung oder bei der Landung eine dieser Schnüre berührt, ertönt das Glöckchen und der Versuch ist ungültig. Alternative ist eine elektronische Übertrittsmessung. Man fängt bei einer niedrigen Weite an und arbeitet sich stetig nach vorne (10cm Schritte). Pro Weite hat man zwei Versuche. Wenn beim zweiten Sprung die Distanz nicht erreicht wird, scheidet man aus. Am Schluss kämpfen nur noch die besten um den Sieg.

  • Hochsprung

    Beim Hochsprung geht es darum, mit dem Einrad eine Stange zu überspringen, ohne sie zu berühren oder zu Fall zu bringen. Man kann es mit Anlauf oder aus dem Stand machen. Wichtig dabei ist aber, dass man vor und nach dem Sprung in einer bestimmten Zone auf dem Einrad sitzend hinein- und hinausfahren kann. Man fängt bei einer niedrigen Höhe an und arbeitet sich stetig nach oben (10cm Schritte). Pro Höhe hat man zwei Versuche. Wenn beim zweiten Sprung die Höhe nicht erreicht wird, scheidet man aus. Am Schluss kämpfen nur noch die besten um den Sieg.

  • Rennen

    Einradrennen finden meistens auf einer Tartanbahn statt. Es werden verschiedene Distanzen, 100m, 400m und 800m, zurückgelegt. Zu vergleichen sind Einradrennen mit Leichtathletikrennen. Diese Rennen fährt man mit 24“ Einräder. Die Fahrtgeschwindigkeit der Elite beträgt zwischen 25-30 km/h.

  • Freestyle

    Einradfreestyle ist zu vergleichen mit Eiskunstlauf. In dieser Disziplin werden auch sehr komplexe Tricks auf dem Einrad ausgeführt (Aufstiege, Drehungen etc.), und zwar ohne Hindernisse. Das Ziel ist es, möglichst elegante Küren auf dem Einrad zu zeigen. Es gibt Einzel-, Paar- und Gruppenküren.

  • Marathon

    In dieser Disziplin sind, wie im Marathon zu Fuss, 42km zurückzulegen. Damit diese Strecke schnell zurückgelegt werden kann, benutzt man 36“ Einräder. Mit diesen Rädern ist es möglich 30-50km/h zu fahren. Diese Einräder sind ebenfalls mit Bremsen ausgerüstet.

Sport

  • Wettkämpfe

    Im Einradsport gibt es verschiedene Meisterschaften. Egal ob Schweizer-, Europa- oder Weltmeisterschaft, im Prinzip kann an diesen Wettkämpfen jeder teilnehmen. Vorausscheidungen gibt es nur selten. Daneben werden noch etliche kleinere Wettkämpfe und Meisterschaften in verschiedenen Ländern ausgetragen.
    In der Schweiz gibt es nur Einradhockey-Turniere und Einradrennen. Für andere Wettkämpfe muss man ins Ausland.
    Je nach Disziplin finden die Wettkämpfe in Stadien, Hallen, auf Strassen oder im Gelände in den Bergen statt.
    Auszeichnungen für die erbrachten Leistungen sind meistens Medaillen, Pokale und Diplome.
    Die Sportveranstaltungen werden von den Sportlern und ihren Angehörigen selber getragen. Sie leben von der Freiwilligenarbeit.

  • Welt- und Europameisterschaften

    Europa- und Weltmeisterschaften werden alle 2 Jahre ausgetragen, jedoch immer versetzt, so dass diese Meisterschaften nie im gleichen Jahr stattfinden. Organisiert werden diese Wettkämpfe durch Verbände, Clubs und Freiwillige. An solchen Weltmeisterschaften nehmen zwischen 1000-2000 Personen aus ungefähr 30 verschiedenen Nationen teil. Weltmeisterschaft 2020/21

  • Kategorien

    Im Einradsport umfasst eine Kategorie ca. zwei bis fünf Altersjahre. Ebenfalls wird zwischen männlich und weiblich unterschieden. Je nach Land und Wettkampf sind diese Kategorien etwas verschieden.

  • Geschichte und Verband

    Der Einradsport hat seine Wurzeln im Kunstradsport um 1900. Die ersten Einradrennen gab es in der Schweiz 1976. Die Teilnehmer waren meistens Einradfahrer von Kunstradvereinen. Der junge Schweizer Einradsportverband (SESV) wurde erst im Jahre 2000 gegründet. Die ganze Organisation ging im Laufe der Zeit immer mehr in den Verband für Sport, Freizeit und Verkehr (ATB) über.
    Ab 2019 heisst der Verband neu Swiss Indoor & Unicycling.

  • Training

    Die Trainings finden meistens in den Vereinen statt. In der Schweiz gibt es zurzeit nur gerade 10 – 15 Vereine. Vom 8. Lebensjahr an kann man in einem Verein mitmachen. Der Verband bietet auch diverse Trainingswochenenden oder Trainingslager an, welche aber von den Teilnehmern selber finanziert werden müssen. Der Vereinsbeitrag pro Jahr ist sehr gering. Wer aber Wettkämpfe bestreiten möchte, braucht eine Lizenz und muss Startgeld zahlen.

  • Ziel und Ausbildung

    Das Ziel des Schweizerischen Einradverbandes ist es, diese Randsportart bekannter zu machen und mehr Personen zu motivieren, diesen Sport auszuüben.
    Ein Fernziel ist es, den Einradsport einmal olympisch zu machen.
    In der Schweiz kann man eine Jugend+Sport- Ausbildung zum Einradtrainer besuchen.

Gesundheit

Das Einradfahren ist eine Bewegungskunst, die sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirkt. Körperbeherrschung, Koordination und Gleichgewicht werden geschult. Wer Einradfahren lernen will, muss viel Geduld, Ausdauer und Konzentration aufbringen.

Haben Sie gewusst, dass…

  • …Einradfahren Haltungsschäden vorbeugt oder hilft, sie zu beheben.

    Die Rückenmuskulatur wird gestärkt, alle Muskeln von Kopf bis Fuss werden aktiviert. Eine aufgerichtete Körperhaltung auf dem Einrad ist sehr gesund. Sämtliche Muskeln und Gelenke müssen in sich mobil und stabil sein. Das Einradfahren ist für den Rücken und sämtliche Gelenke sehr gesund.
    Beim Sitzen in der Schule oder am PC bilden sich einzelne Bänder oder Sehnen der Wirbelsäule zurück oder verkürzen sich. Dadurch müssen die oberen und unteren Wirbel mehr Bewegung ausüben und es entsteht schnell eine Überlastung der einzelnen Wirbel, Bänder und Sehnen. Dies bedeutet Haltungs- und, oder Rückenschäden. Darum wäre Einradfahren das ideale Training für den Rücken und die Gelenke.

  • …beim Einradfahren das Gleichgewicht und die Koordination trainiert werden.

    Wenn man das Gleichgewicht trainiert, wird gleichzeitig auch die Koordination trainiert. Koordination ist das Zusammenwirken des Nervensystems und der Muskulatur innerhalb eines Bewegungsablaufes. Um im Gleichgewicht zu bleiben, muss das Gehirn erkennen, wie die Winkelstellungen der Gelenke und Muskeln momentan aussehen. Anhand des Gleichgewichtsinnes, welcher sich im Innenohr befindet, bekommt das Gehirn weitere Angaben über die Körperhaltung. Über das visuelle System (Augen), werden weitere wichtige Informationen ans Gehirn weitergegeben. Das Gehirn muss dann sämtliche Angaben richtig verarbeiten und Impulse aussenden, welche die Bewegung des Körpers steuern. Da das ganze sehr komplex ist, kann man keineswegs nur von der Koordination der rechten und linken Hirnhälfte sprechen. Es werden sehr viele Hirnregionen beansprucht beim Einradfahren.
    Je früher die Reaktion oder Korrektion beim Ausbalancieren geschieht, desto kleiner ist die Bewegungsamplitude und umso sicherer und stabiler ist man auf dem Einrad.
    Die Kinder oder auch Erwachsene lernen Einradfahren, weil sie es wollen. Im ausdauernden Bemühen um das Gleichgewicht erleben sie ihre Eigenständigkeit. Das wiederum stärkt das Selbstwertgefühl und wirkt sich insgesamt postitiv auf das persönliche Lernen aus. Die Herausforderung annehmen, etwas lernen zu wollen, was man nur mit eigener Anstrengung und Willenskraft erlernen kann, fördert die Gesamtpersönlichkeit.

  • …Einradfahren die Körperbeherrschung fördert, womit viele Stürze im Alltag vermieden werden können.

    Ein gutes Gleichgewicht und gute Koordination bedeutet für den Alltag mehr Sicherheit. Die eigene Körperbeherrschung ist besser und man kann viele Stürze im Alltag vermeiden.

  • …Einradfahren hilft, Aggressionen abzubauen.

    Das Einradfahren steigert die Bewegungsfreude und leitet Kinder an, ihre Freizeit aktiv zu gestalten, es hilft Aggressionen und Schulstress abzubauen. Nicht zuletzt macht es eine Menge Spass. Das Einrad ist auch ein praktisches Fortbewegungsmittel, um schneller zur Schule, Arbeit oder zu Freunden zu gelangen.